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09.02.2007 Watter Dorfabend
Im Tages Anzeiger vom 5. Februar 2007 war ein Bericht, zum Watter Dorfabend. An dem wir von der SG Regensdorf-Watt am Vereinswettkampf teilnahmen.


Zeitungsbericht


Ein «Dorfabend» mit allem, was dazugehört

Wenn der Turnverein Watt und seine Riegen zum Dorfabend einladen, bleibt kein Auge trocken. Besonders zu gefallen wusste das Laientheater.

Von Esther Salzmann

Regensdorf. Am vergangenen Freitag luden der Turnverein Watt und seine Riegen in die Mehrzweckhalle Pächterried in den Regensdorfer Ortsteil Watt ein. Neben Auftritten des Turnerchörli standen ein Wettstreit der Dorfvereine, verschiedene Wettbewerbe sowie eine Theatervorstellung auf dem Programm.
Im Vereins-Contest ging es zunächst darum, aus drei Weinen den einheimischen herauszufinden. Falsch machen konnte man dabei eigentlich nichts. Nebst dem reinen Watter standen der Otelfinger und der Buchser zur Wahl, aber auch in diesen beiden sind Trauben aus Watt enthalten. Nach ihrem ersten Armbrustschuss wollte Monika vom Winzerverein gleich nochmals loslegen. Doch ein Zuschauer rief: «De Willi söll schüsse!» Beifallsklatschen. Der Geforderte setzte die Armbrust zum Schuss an. «Willi, höher ziele!», tönte es aus dem Publikum. Willi drückte ab, und auch er traf die Scheibe. «Bravo!»

Einakter mit Paartherapie

Später hatte jedes Wettkampfpaar einen Marsch sowie einen Walzer zu tanzen. Die Applausstärke sollte darüber entscheiden, wer am besten zu gefallen wusste. Mit eindeutigem Resultat: Die Feuerwehr erhielt einen halben, alle andern einen ganzen Punkt. Zum Sieger wurden die «Rebleute» Willi und Monika erklärt. Aber eigentlich war das nicht wichtig, denn «jeder gewinnt», hatte Christian Spicher von der Schützengesellschaft Regensdorf-Watt bereits vor dem Wettkampf erklärt und sich dabei auch aufs Vereinsleben insgesamt bezogen.
Unter der Regie von Jürg Sommer ist der Einakter «Gradi Päss und krummi Toure» von Rolf Bechtel entstanden. Zur Handlung: Klaus und Anni haben Probleme mit ihrer jungen Ehe – trotz Paartherapie. Anni will am morgigen Hochzeitstag ihr grünes «Glückskleid » anziehen, das sie getragen hat, als sie und Klaus sich kennen gelernt hatten. Sie hofft, dass der alte Zauber des Kleides wieder wirken möge. Ihr Vater Willi hat das Kleid aus der Reinigung abgeholt, weil sie sich neben seinem Arbeitsort befindet. Aber dann zerreisst sich eine junge Mitarbeiterin in seinem Büro unglücklicherweise das Kleid. Willi ist gezwungen, ihr kurzfristig Annis Glückskleid auszuleihen, was seine Tochter natürlich unter keinen Umständen erfahren darf. . .
Roger Schenk vom Turnverein Watt hatte als kulturinteressierter OK-Präsident das Theaterstück ausgewählt. Ende August wurden die Rollen verteilt, mit den Proben wurde Ende Oktober begonnen. Ab November wurde ein- bis zweimal pro Woche geprobt. Ein Einakter sei für die Schauspieler besonders schwierig, sagte Schenk. Gebe es dabei doch keine Atempause.

Vereint statt als Einzelkämpfer

Das Auswendiglernen sei ziemlich schwierig gewesen, erklärte Ernst Keller. Zudem sei das Stück im Original auf Baseldeutsch geschrieben. Keller und sein Schauspielkollege Simi Gehrig hatten bis vor zwei Wochen nicht geglaubt, dass die Truppe das Theaterstück auf die Reihe kriegen würde. Nun habe es doch geklappt, freuten sich die beiden mit dem Publikum. Christian Spicher hielt an diesem Abend zum ersten Mal eine Armbrust in der Hand. Er schätzt das Vereinszusammenleben, geniesst es, sich ausserhalb der Alltagshektik mit Kollegen aus dem eigenen und aus anderen Vereinen zu treffen. Die enge Zusammenarbeit der Vereine sei wichtig, denn «als Einzelkämpfer steht man auf verlorenem Posten». Es sei immer ein Miteinander, ein persönlicher Austausch von jungen und älteren Leuten. «Wir sind ein Dorf.»


Philippe Zogg